Die richtige Wahl der Schutzgasarten beim Schutzgasschweißen
Beim Schutzgasschweißen handelt es sich um ein Verfahren, bei dem ein Schutzgas verwendet wird, um das Schmelzbad vor schädlichen Einflüssen aus der Umgebung zu schützen. Das Schutzgas bildet eine Schutzatmosphäre um den Schweißbereich herum und verhindert so das Eindringen von Sauerstoff oder Stickstoff, die zu unerwünschten Reaktionen und Schwächungen des Metalls führen können. Die Wahl der richtigen Schutzgasart ist daher entscheidend für die Qualität und Festigkeit der Schweißnaht. In diesem Artikel werden verschiedene Schutzgasarten vorgestellt und ihre jeweiligen Anwendungsbereiche erläutert.
Arten von Schutzgasen
Inertgase
Inertgase sind Schutzgase, die chemisch unreaktiv sind und daher keine unerwünschten Effekte auf das Metall haben. Sie werden hauptsächlich für das Schutzgasschweißen von nicht-eisenhaltigen Metallen wie Aluminium, Kupfer oder Titan verwendet. Bei der Verwendung von Inertgasen werden die Schutzgase nicht miteinander reagieren und somit das Schmelzbad nicht beeinflussen.
Ein weit verbreitetes Inertgas ist Argon, das aufgrund seiner hohen Dichte und der guten Schutzfunktion sehr effektiv ist. Argon wird vor allem für das Schutzgasschweißen von Aluminium eingesetzt, da es eine gute Oxidationsbeständigkeit besitzt. Für das Schutzgasschweißen von Kupfer hat sich hingegen reines Helium bewährt, da es eine höhere Wärmeleitfähigkeit aufweist und somit die Hitze besser ableitet.
Aktivgase
Anders als Inertgase sind Aktivgase chemisch reaktiv und können daher eine positive Wirkung auf den Schweißprozess haben. Sie können die Eigenschaften des Schmelzbads verbessern, indem sie z.B. die Reinheit des Metalls erhöhen oder die Schweißgeschwindigkeit verbessern. Aktivgase werden häufig beim Schutzgasschweißen von Eisenmetallen wie Stahl oder Edelstahl verwendet.
Ein häufig eingesetztes Aktivgas ist CO2 (Kohlendioxid). Es wird hauptsächlich für das Schutzgasschweißen von unlegiertem und niedriglegiertem Stahl verwendet. CO2 ist relativ kostengünstig und kann in verschiedenen Mischungsverhältnissen mit Argon verwendet werden, um die gewünschten Schweißeigenschaften zu erzielen.
Praxistipp 3: Schutzgasschweißen - wie geht das?
Auswahlkriterien für die Schutzgasarten
Bei der Wahl der richtigen Schutzgasart gibt es verschiedene Kriterien zu beachten. Diese beinhalten die Art des zu schweißenden Metalls, die gewünschten Schweißeigenschaften, die Verfügbarkeit und die Kosten des Schutzgases.
Je nachdem, ob es sich um unlegierte oder legierte Metalle handelt, wird zwischen Inertgasen und Aktivgasen unterschieden. Für Aluminium, Kupfer und Titan werden Inertgase wie Argon oder Helium verwendet, während für Stahl und Edelstahl Aktivgase wie CO2 oder Mischungen aus CO2 und Argon bevorzugt werden.
Die gewünschten Schweißeigenschaften spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Schutzgases. Dies beinhaltet die Schweißgeschwindigkeit, die Reinheit der Schweißnaht, die Härte und Festigkeit des Materials und die Vermeidung von Schweißfehlern wie Poren oder Lunker.
Die Verfügbarkeit und Kosten des Schutzgases sind ebenfalls wesentliche Faktoren bei der Wahl der passenden Schutzgasart. Einige Schutzgase sind möglicherweise schwerer verfügbar oder teurer als andere. Es ist daher ratsam, die Wirtschaftlichkeit und die praktische Umsetzbarkeit in die Entscheidung einzubeziehen.
Fazit
Die Wahl der richtigen Schutzgasart ist ein entscheidender Faktor für die Qualität und Festigkeit der Schweißnaht. Inertgase wie Argon oder Helium werden vor allem für das Schutzgasschweißen von nicht-eisenhaltigen Metallen wie Aluminium oder Kupfer eingesetzt, während Aktivgase wie CO2 für das Schutzgasschweißen von Stahl oder Edelstahl bevorzugt werden.
Bei der Auswahl des Schutzgases sind verschiedene Kriterien wie die Art des zu schweißenden Metalls, die gewünschten Schweißeigenschaften, die Verfügbarkeit und die Kosten zu beachten. Es ist ratsam, eine fundierte Entscheidung zu treffen und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Schutzgasarten abzuwägen, um optimale Schweißergebnisse zu erzielen.
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